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Gruppenfoto Malediven

Haifische, Mantas und vieles mehr!Reisebericht

Meine erste Tauchsafari – vom Haifischtraum bis zum Manta-Sektentreffen

Man sagt, es gibt Erlebnisse, die das Herz berühren und die Seele baumeln lassen – meine erste Tauchsafari und das sogar noch mit dem TSK auf den Malediven war genauso eines. Als absoluter Neuling mit einem Minimum an Tauchgängen auf einem Liveaboard war ich gespannt, wie es wohl sein würde, zehn Tage mit einer Gruppe auf einem Schiff zu leben, zu atmen – und vor allem: zu tauchen. Und was soll ich sagen? Ich habe jede Minute geliebt.

Willkommen an Bord der Maldive Queen

Unser schwimmendes Zuhause: eine brandneue, grosszügige und elegante Tauchyacht mit dem vielversprechenden Namen Maldive Queen. Schon beim ersten Betreten wusste ich: Hier lässt es sich leben! Die Crew hat uns von Anfang an verwöhnt – aufmerksam, herzlich und immer mit einem feinen Gespür dafür, was wir brauchten. Der Service? Tadellos. Das Essen? Frisch, abwechslungsreich und unglaublich fein. Die Tauchbriefings wurden jeweils hochmodern auf einem 85 Zoll Bildschirm vorgetragen und das uns begleitende Tauchdhoni Blueshadow liess ebenfalls keine Wünsche offen.

Schiff Maldive Queen | Olga Bingisser

Dreimal täglich abtauchen – und staunen

Wir durchquerten die Zentralatolle der Malediven und durften jeden Tag bis zu drei Tauchgänge machen. Vom ersten Sprung ins Wasser an war klar: Diese Welt ist anders. Magisch. Das war für mich nicht einfach «tauchen» – das war «mein» Eintauchen in eine andere Welt. Da ich über Wasser das Fotografieren liebe, liess ich es mir nicht nehmen, trotz meiner geringen Erfahrung meine Erlebnisse auch unter Wasser zu dokumentieren. Die Sujets liessen nicht lange auf sich warten.

Einfach atemberaubend! Von winzigen Nacktschnecken über blitzschnelle Mantisshrimps, Muränen, Schildkröten, unterschiedlichste kleine und grosse Fischschwärme, bunte Korallen, elegante Adlerrochen bis zu den imposanten Haien und majestätischen Mantas war alles dabei. Auch ein riesiger, neugieriger Napoleonfisch, der sich von uns lange aus der Nähe betrachten liess. Die Makrowelt war genauso faszinierend, wie die Begegnungen mit den grossen Meeresbewohnern – jeder Tauchgang ein neues Kapitel eines Unterwassermärchens. Haiaiai, hatte das im Sharktank viele Haie. Mir wurde erst danach bewusst, wie nah ich diesen vielen Räubern kommen durfte.

Mantishrimp, Schildkröte, Fisch | Sabine Renfer

Strömung – oder: «small bis medium++»

Natürlich blieb es nicht immer ruhig. Die Strömung wurde von der Crew charmant mit «small to medium» oder gelegentlich «medium plus plus» angekündigt – was ich als Strömungs-Neuling eher unter der Kategorie «sehr gut festhalten und freundlich lächeln» verbuchen würde. Aber mit jedem Tauchgang wuchs das Vertrauen, das Können – und auch die Achtung für diese dynamische Unterwasserwelt.

Strömung unter Wasser

Nachttauchgang mit Sektencharakter und Manta-Schnorcheln

Ein Highlight sollte wohl der Nachttauchgang mit Mantas sein – im Licht der Tauchlampen, mitten im Ozean. Was dabei herauskam? Eine Gruppe Taucher, die andächtig um die Lampen im Kreis kniete, wie bei einem geheimen Ritual. Wir mussten uns das Lachen wirklich verkneifen – es sah aus wie ein Sektentreffen auf 15 Metern Tiefe. Kein Wunder, dass die Mantas lieber fernblieben – sie wollten wohl keinem Kult beitreten.

Doch die Geschichte hatte für mich doch noch ein Happy End: Hinter dem Schiff, im Licht der Plattform, schnorchelten später ein paar von uns – und tatsächlich: dort tauchten die Mantas zu viert doch noch auf und genossen im Looping das gratis Dinner. Manchmal kommt die Magie eben über Umwege.

Mantarochen | Sabine Renfer

Mein ganz persönliches Manta Highlight

So viele unvergessliche Begegnungen – aber ein Moment überstrahlt für mich alle anderen: der Tauchgang am Riff von Rasdhoo Madivaru. In einer kleinen Gruppe, geführt von unserem wunderbaren Guide Vittu, durften wir dort ein ganz besonderes Schauspiel erleben. Es ging los mit einer Vielzahl von Haisichtungen nach dem Abstieg. Auf dem Rückweg entdeckten wir zwei Mantisshrimps in ihrer Höhle. Ich war gerade noch mit Fotografieren beschäftigt, als ein Manta wie aus dem Nichts hinter meinem Rücken auftauchte. Über 15 Minuten lang gehörte er nur uns. Immer wieder kreiste er im Gegenlicht über unsere Köpfe, tauchte aus dem Blau auf und verschwand wieder, um im nächsten Moment erneut über uns zu gleiten. Es war wie ein Tanz – still, kraftvoll und zutiefst berührend. Zur Krönung gesellte sich ein grosser Napoleonfisch zu uns und wir wussten beinahe nicht mehr wo hinschauen. Atemberaubende 70 Minuten dauerte dieser Tauchgang, und jede einzelne davon wird für immer in meinem Herzen bleiben.

Napoleonfisch | Sabine Renfer

Nicht ganz alles lief glatt

Zum Glück gab es in der Gruppe nur kleine Zwischenfälle: eine tauchgangraubende Ohrentzündung, ein unglücklicher Treppensturz, eine geflutete GoPro, zwei Muränenschnapper und ein verdrehter Akku im Kamerafach. Mit gegenseitiger Rücksicht, Hilfsbereitschaft und Humor konnten wir diese Fauxpas jedoch schnell vergessen.

Gruppenfoto bei Sonnenuntergang | Olga Bingisser

Einiges zu feiern

Nach dem Regen scheint die Sonne. So wurden die Zwischenfälle und die kurzen Regengüsse immer wieder überstrahlt von neuen Feierlichkeiten und viel Sonnenschein. Die Geburtstage von Antje und Danyal, von der Crew mit speziellen Dekorationen und Torten gewürdigt, wurden von uns gebührend gefeiert. Brevetierungen, Tauchgangs-Jubiläen und diverse Premieren gaben uns immer wieder einen Grund zum Feiern.

Geburtstage werden gefeiert | Olga Bingisser

Ein riesiges Dankeschön

Oliver und Carmen von der Schiffsleitung haben einen tollen Job gemacht und uns mit Hilfe der gesamten Crew unvergessliche Tauchferien erleben lassen.

Ein besonderes Dankeschön geht auch an die einheimischen Tauchguides Vittu und Ali. Mit viel Herzblut, Erfahrung und maledivischer Gelassenheit haben sie uns nicht nur sicher durch die Tauchgänge geführt, sondern auch tiefere Einblicke in die Unterwasserwelt ihres Landes gegeben. Es war ein Privileg, mit ihnen zu tauchen!

Besonders tief verbunden bin ich aber Olga und Marianne – denn bei ihnen habe ich auf Elba das Tauchen erlernt. Nicht nur die Technik und das Wissen – sondern vor allem die Leidenschaft. Ihre Begeisterung für die Unterwasserwelt haben auch in mir etwas entfacht, das weit über Zahlen, Tiefengrenzen und Bar hinausgeht. Noch schöner, wenn man nun zu zweit als Paar und mit Freunden dieser Leidenschaft nachgehen kann.

Fazit: Für immer in meinem Herzen

Ich bin mit offenen Augen, aber ohne grosse Erwartungen in diese Reise gestartet – und mit einem Herzen voller Staunen zurückgekehrt. Mit wie viel Demut, Dankbarkeit und Respekt ich die maledivische Unterwasserwelt kennenlernen durfte, lässt sich kaum in Worte fassen. Ich habe in diesen Tagen nicht nur meine Liebe zum Tauchen vertieft, sondern auch ein neues Gefühl für das Meer und seine stillen Wunder gewonnen.

Und das Schönste: Ich durfte als frisch zertifizierter PADI Advanced Open Water Diver zurückkehren. Bereit für das nächste Abenteuer – und mit der festen Überzeugung: Das war erst der Anfang…

Video zum Reisebericht

Sonnenuntergang mit Boot | Sabine Renfer