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Denise Keller
Freedive Ernährung

Die optimale Ernährung beim FreedivenFreediver-Ernährung: Was du darüber wissen musst

Freediver-Ernährung: Fakten, Food & Philosophien unter Wasser

Denise Keller
Denise Keller
PADI IDC Staff Instructor | PADI Freedive Instructor

Einleitung


Ob du gerade erst mit dem Freitauchen beginnst oder schon regelmässig in die Tiefe gleitest – was du isst, kann einen spürbaren Unterschied machen. Ernährung beeinflusst nicht nur deine Energie und Erholung, sondern auch entscheidende Faktoren wie CO₂-Toleranz, Druckausgleich und mentale Klarheit beim Abtauchen. In der Welt des Freitauchens gibt es keine Einheitslösung – dafür aber spannende Erfahrungen mit ganz unterschiedlichen Ansätzen: vegan, carnivore, mit oder ohne Milchprodukte.
In diesem Beitrag beleuchten wir die Vorteile, Herausforderungen und Feinheiten verschiedener Ernährungsformen speziell für Freediver. Lass dich inspirieren, finde deinen eigenen Weg – und tauche ein in die Welt unter Wasser mit einer Ernährung, die dich wirklich unterstützt. Und ganz nebenbei: Finde heraus, wie du zur Banane stehst. Für manche ist sie das ultimative Pre-Dive-Powerfood – für andere führt sie direkt zum gefürchteten Banana-Burp.  Willkommen in der wilden Welt der Freediver-Ernährung – wo Wissenschaft, Erfahrung und Bananen manchmal Hand in Hand gehen.

Veganismus im Freitauchen: Grün, leicht & leistungsfähig


Einige Top-Athleten unter den Freedivern schwören auf eine pflanzenbasierte Ernährung – mit teils beeindruckenden Effekten:
Vorteile:

● Reduzierte Entzündungen, die beim Druckausgleich und der Erholung helfen können

● Geringere Blutazidität, was die CO2-Toleranz verbessern könnte

● Höhere Nitrat-Aufnahme aus Gemüse, die die Blutzirkulation und Sauerstoffnutzung fördern kann

● Leichtere Verdauung, was bei tieferen Tauchgängen hilfreich sein kann

Tipp für vegane Bananenfans: Teste, ob deine Lieblingsfrucht dir wirklich guttut – manche Freitaucher tauchen besser und ohne Banana-Burp.
Vegane Freediver sollten besonders achten auf:

● Protein: Hülsenfrüchte, Quinoa und Tempeh helfen beim Muskelerhalt

● Vitamin B12: eventuel Supplementieren

● Eisen: Spinat, Linsen & Co – Popeye war vielleicht ein Freediver!

● Omega-3: Algenöl oder Leinsamen – die Pflanzenantwort auf Fisch

Carnivore im Freitauchen: Fleisch, Fisch & Null Kompromisse


Die fleischbasierte Ernährung findet auch im Freitauchen Fans – besonders unter jenen, die gerne auf Ballaststoffe verzichten:

● Hoher Proteingehalt zur Unterstützung der Muskelerhaltung

● Kreatin aus Fleisch, das die Atemanhaltekapazität verbessern kann

● Hoher Eisengehalt zur Unterstützung der Hämoglobinproduktion

● Kohlenhydratfreier Zustand, der die CO2-Toleranz verbessern könnte

Mögliche Nachteile sind jedoch:

● Begrenzte Antioxidantien aus pflanzlichen Quellen

● Erhöhte Entzündungsmarker

● Mögliche Auswirkungen auf die Vielfalt des Darmmikrobioms

● Schwerere Verdauung, die die Tauchtiefe beeinträchtigen könnte

Tipp: Selbst Hardcore-Carnivoren sollten mit viel Enthusiasmus Pflanzen ins Spiel bringen – z. B. einen Haufen Salatblätter oder einen Hauch Ingwer hier und da.

Milchprodukte im Freitauchen: Zwischen Protein-Power und Schleimparty

Milchprodukte? Ein zweischneidiges Schwert mit Sahnehaube:

Pro

● Gute Calciumquelle für die Knochengesundheit

● Protein von hoher Qualität

● Enthält natürliches Kreatin

Contra

● Kann die Schleimbildung erhöhen, was den Druckausgleich beeinflusst

● Einige Athleten berichten von langsamerer Erholung bei Milchkonsum

● Kann zu Blähungen führen, die den Tauchkomfort beeinträchtigen können

Wie bei der Banane gilt auch hier: Ausprobieren! Manche Freediver schwören auf Kefir oder Ingwer, andere müssen den Fruchtzucker meiden, wieder andere bevorzugen die laktosefreien Varianten.

Die Banane: Mythos, Mysterium, Magnesiumbombe


Es gibt zwei Arten von Freedivern:
Die einen sagen: «Ohne meine Banane vor der Tauchsession geht gar nichts – das ist mein Super-Treibstoff!»
Die anderen meinen: «Eine Banane vor dem Tauchgang? Burp-Alarm!» Was stimmt? Beides.
Die Banane ist wie der Joker unter den Tauch-Snacks: mal Held, mal Trickbetrüger. Sie enthält Kalium, ist leicht verdaulich (meistens), aber bei anderen führt sie zum berühmten «Banana-Burp».
Falls du zu den Bananen-Verneinern gehörst, kannst du vor der Tauchsession verschiedene kleine, leichte Snacks ausprobieren. Meine Variante ist, da ich absolut keine Reaktion auf Milchprodukte habe, ein Joghurt mit gehackten Nüssen oder ein Darvida (meist Blevita, die finde ich irgendwie besser;)).

Fazit

Die beste Freediver-Ernährung? Hör auf deinen Bauch und deine Ohren.
Ob vegan, carnivore oder mischköstlich – Freediving und Ernährung folgen keiner festen Regel. Entscheidend ist, wie dein Körper auf bestimmte Lebensmittel reagiert.

● Pflanzlich: Achte auf vollständige Aminosäuren (z. B. Reis + Bohnen)

● Carnivore: Eventuell mit grossen pflanzlichen Akzenten aufpeppen

● Dairy: Mit Vorsicht testen, vor allem vor tiefen Sessions

● Banane: Nur für diejenigen mit geeignetem Verdauungsorganen

Am Ende zählt: Fühl dich wohl, sei wachsam und testfreudig – und tauche mit einem ruhigen Bauchgefühl und geschmeidigem Ohrgefühl ab. Ob mit Banane oder ohne.